Never lose your temper in front of children

Kommentar

 

Never lose your temper in front of children bezieht sein Grundmaterial aus zwei verschiedenen Quellen: Einerseits aus aufgenommenen Enten in natürlicher Umgebung und andererseits  aus dem ausgeschnittenen, im Titel zitierten Satz, den Donald Duck nach einer Auseinandersetzung mit seinen Neffen Tick, Trick und Track in einem Film aus den 40er Jahren sich selbst aus einem Erziehungsratgeber vorliest. Das Stück führt den Konflikt zwischen "Natur" und popkulturellem Fake aus, indem beide Materialien dem gleichen technischen Prozess ausgesetzt werden: Gewissermaßen "eingefrorene" Grains aus dem Grundmaterial werden durch Resynthese zu Liegeklängen ausgebreitet - ein vielstimmiger Chor aus echten und falschen Entenstimmen entsteht. Bei der Arbeit wurde je nach Dauer der Grains ein mehr oder weniger sprachähnlicher Duktus deutlich, den ich dann zur formalen Gestaltung ausgearbeitet habe.

In der ersten Hälfte des Stückes ist allein das Donald-Duck-Material verarbeitet. Die Sprachähnlichkeit erreicht ihren Höhepunkt im vollständig zitierten Erziehungsratschlag. Anschließend schlägt das Stück um: Im zweiten Teil sorgen vor allem Wind- und Wettergeräusche um die real aufgenommenen Enten in einem Dresdner Park für eine fast apokalyptische Grundstimmung im Klang der "eingefrorenen" Grains - auch das Stück verliert seine Beherrschung, rastet aus, ganz wie Onkel Donald.

 

 

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Aufführungen

 

UA 07.10.2013, Hochschule für Musik Dresden, Konzert des Studios für Elektronische Musik

 

weitere Aufführungen:

  • 18.01.2015, HfM Dresden, Abschlusskonzert Komposition
  • 29.01.2016, Kyunghee-University Seoul // I Am [ ]ing Festival // rev. Fassung (Stereo)